Vor dem Schreiben

Einen guten Text schreiben beginnt schon lange vor dem eigentlichen Schreiben. Der erste Schritt ist die Themenfindung. Oft gibt hier das Internet Inspiration. Google Suggest kann dabei ebenso wie Keywordtools eine Hilfe sein. Auch Gespräche mit Freunden oder Themen, die Sie aktuell privat besonders interessieren, können einen Anstoß für ein gutes Thema geben.

Ideen in einem Satz zusammenfassen

Haben Sie erste Ideen für einen Text, wissen aber noch nicht ganz genau, in welche Richtung der Text gehen soll oder welche Ideen nun die besten sind, ist ein Trick, diese in einem Satz zusammenzufassen. Formt sich nun das Thema konkreter, geht es an die Recherche. Dabei notieren Sie sich am besten gleich wichtige Quellenangaben oder speichern die entsprechenden Links ab. Bei vielen Texten und Themen ist eine gründliche Recherche das A und O. Meist reicht dabei das Internet vollkommen aus, doch je nach Thema ist es ratsam, auch einmal ein Fachbuch in die Hand zu nehmen.

Bei der Recherche im Internet ist es wichtig, auf die Seriosität von Webseiten zu achten. Wikipedia gibt dabei oft einen ersten guten Überblick über ein Thema, gilt aber als unwissenschaftlich. Bei meiner Arbeit geht es oft um aktuelle Themen. Hier achte ich bei der Recherche darauf, auf seriöse Nachrichtenseiten, von der Tagesschau bis zum Spiegel, zurückzugreifen. Im Bereich des Onlinemarketings gibt es einige bekannte Blogs, die oft viel Inspiration geben.

Text strukturieren

Nach der Recherche geht es darum, das Thema bzw. den geplanten Text zu strukturieren. Allerdings schränkt es viele Texter*innen auch in der Kreativität ein, wenn zu viel vorgeplant und durchstrukturiert wurde. Vor allem bei größeren Schreibprojekten investiere ich nicht nur in die Recherche, sondern auch in die Strukturierung des Textes viel Zeit. Allerdings kommt es oft genug vor, dass ich beim Schreiben selbst feststelle, dass die geplante Struktur nicht zielführend ist und stelle den Text noch einmal um.

Nach dem Schreiben ist der Text noch lange nicht fertig. Korrektorat und Lektorat folgen. Schreiben und Lektorat sollten auf jeden Fall getrennt werden. Im Idealfall sollten dies sogar zwei Personen übernehmen, denn vier Augen sehen mehr als zwei. Sie sollten nicht schon während des Schreibens immer wieder Korrekturen vornehmen, denn dies lenkt vom eigentlichen Schreibprozess ab. Sinnvoller ist es, erst später mit Korrekturen zu beginnen. Falls es die Zeit erlaubt, lege ich einen Text nach dem Erstellen nochmal einen oder zwei Tage zur Seite und beginne erst mit zeitlichem Abstand mit der Überarbeitung.

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Besondere Wörter: Die Wörter des Jahres

Zum Jahreswechsel werden seit Jahrzehnten das „Wort des Jahres“ und auch das „Unwort des Jahres“ gewählt. Der Langenscheidt-Verlag prämiert seit einigen Jahren zudem das „Jugendwort des Jahres“. Die Wahlen zum Wort des Jahres sind eine der wenigen Gelegenheiten, an denen das Thema Sprache in den Medien besprochen und so einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich wird.

Das Wort des Jahres

Die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) in Wiesbaden prämierte 1971 erstmals ihr „Wort des Jahres“. Dabei handelt es sich um Wörter und Ausdrücke, die im abgelaufenen Jahr in der Öffentlichkeit sehr präsent waren. Oft geht es hier um wichtige gesellschaftliche Themen. Das erste Wort des Jahres war „aufmüpfig“ und bezog sich damals auf die 68-er Bewegung. 2018 landete das Wort „Heißzeit“ auf dem ersten Platz und nimmt Bezug auf den außergewöhnlich warmen Sommer .

Meist handelt es sich beim „Wort des Jahres“ um Neologismen, also Wortneuschöpfungen. Taucht ein neues Wort innerhalb einer Sprachgemeinschaft nach und nach immer wieder auf, kann es früher oder später in den allgemeinen Wortschatz aufgenommen werden. Die Sprecher empfingen ein Wort zu Beginn noch als neu, im Laufe der Zeit werden sie jedoch Teil des sprachlichen Alltags. Beispielsweise war das „Wort des Jahres 1995“ Multimedia. Damals waren neue Medien noch jung, heute sind sie für uns Teil des täglichen Lebens.

Das Jugendwort des Jahres

Seit 2008 wird auch das „Jugendwort des Jahres“ ausgezeichnet. 2018 schaffte es „Ehrenmann“ bzw. „Ehrenfrau“ auf den ersten Platz . Als „Ehrenmann“ oder „Ehrenfrau“ wird ein besonders freundlicher Mensch bezeichnet. Das „Jugendwort des Jahres“ wird von einer Jury des Langenscheidt-Verlags ausgewählt, in der neben Jugendlichen auch Journalisten und Sprachwissenschaftler sitzen.

Das Unwort des Jahres

Einen etwas anderen Ansatz verfolgt die „Sprachkritische Aktion Unwort des Jahres“. Das „Unwort des Jahres“ wird seit 1991 ausgewählt und will auf Wörter hinweisen, die beispielsweise gegen die Menschenwürde verstoßen oder sachlich unangemessen sind. Damit ist das „Unwort des Jahres“ eine Form der Sprachkritik, die die Bevölkerung für einen unangemessenen Umgang mit Sprache sensibilisieren und zur Reflexion anregen will.

Da das „Unwort des Jahres“ erst zu Beginn des neuen Jahres bekannt gegeben wird, konnten noch bis zum 31. Dezember Vorschläge bei der Jury eingereicht werden. Die Jury möchte vor allem auf Wörter aufmerksam machen, die gegen die Menschenwürde verstoßen, als diskriminierend wahrgenommen werden oder gegen die Grundlagen der Demokratie verstoßen.

Im letzten Jahr wurden der Begriff „alternative Fakten“ zum Unwort gewählt. Die Jury sah darin eine irreführende Formulierung, mit der falsche Behauptungen und Nachrichten in der öffentlichen Diskussion als legitim dargestellt werden sollen. In der Jury sitzen vor allem Sprachwissenschaftlerinnen und Sprachwissenschaftler . In diesem Jahr könnte der vom bayrischen Ministerpräsidenten geprägte Begriff „Asyltourismus “ gute Chancen auf das „Unwort des Jahres“ haben, zumindest lag „Asyltourismus“ hinsichtlich der Anzahl der Vorschläge aus der Öffentlichkeit vorne. Auch „Ankerzentren“ und „Anti-Abschiebe-Industrie“ waren unter den Einsendungen.

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Faszinierende Sprachen

Es gibt über 6.000 Sprachen auf der Welt. Leider verlassen uns immer wieder einige davon. Mit ihren Sprechern stirbt auch eine Sprache. Man sagt, dass über die Hälfte der zurzeit in aller Welt gesprochenen Sprachen vom Aussterben bedroht sind.

Neben dem Tod der letzten Sprecher ist ein weiterer Grund, dass diese Sprachen von Eltern nicht mehr an ihre Kinder weitergegeben werden. Eltern entscheiden sich beispielsweise für eine Sprache mit mehr Prestige für ihre Kinder, die diese dann als Muttersprache lernen. Häufig spielen hier auch Migration und wirtschaftliche Gründe eine Rolle. Einer These unter Sprachwissenschaftlern zufolge werden in den nächsten 100 Jahren ein großer Teil der heute gesprochenen Sprachen verschwinden.

Bekannte und unbekannte Sprachen

Neben den vielen bekannten Sprachen von Englisch über Suaheli bis Armenisch gibt es eine große Zahl an weniger bekannten Sprachen. Hierzu gehören beispielsweise Regionalsprachen, von denen das Katalanisch womöglich die bekannteste ist, und Kreolsprachen. Daneben existieren Mischsprachen wie das Michif in Kanada und sogar künstliche Sprachen wie Esperanto.

Regionalsprachen werden lediglich in einer bestimmten Region gesprochen. Gelegentlich wird auch der Begriff Minderheitensprache dem Begriff der Regionalsprache gleichgesetzt. Viele der bis heute in Europa gesprochenen Regionalsprachen wie das Baskische im Norden Spaniens oder das Bretonische an der Nordküste Frankreichs sind durchaus standardisiert, verfügen also über eine feste Grammatik und einen bestimmen Wortschatz. Oft sind auch mehr oder weniger große Ähnlichkeiten zur Hauptsprache des Landes zu erkennen. Einige Regionalsprachen sind allerdings auch Dialekten sehr ähnlich.

Regionalsprachen unter dem Schutz der EU

In der EU haben Regional- und Minderheitensprachen heute eine besondere Stellung und stehen seit 1992 unter dem Schutz der Europäischen Charta der Regional- und Minderheitensprachen. Deutschland hat die Charta verifiziert, während Frankreich diesen Schritt bisher unterlassen hat. In Deutschland gilt das Niederdeutsche als Regionalsprache, während Dänisch, Friesisch, Sorbisch und Romanes als Minderheitensprachen eingeordnet werden.

Niederdeutsch im hohen Norden

Niederdeutsch wird im Norden Deutschlands gesprochen und ist manchem sicher eher unter dem Namen Plattdeutsch geläufig. Übrigens wird auch in den Niederlanden Niederdeutsch gesprochen. Die Sprache lässt sich in zahlreiche Dialekte unterteilen, die teilweise dem Englischen und dem Friesischen sehr ähnlich sind.

Friesisch in Deutschland und den Niederlanden

Friesisch wird bis heute vor allem in den Niederlanden noch von rund 400.000 Menschen gesprochen. Nordfriesisch wird in Nordfriesland und auf Helgoland gesprochen. Sprecher der einzelnen Dialekte des Nordfriesischen können sich übrigens untereinander kaum verständigen. Das Nordfriesische weist nur noch wenige Sprecher auf und ist damit stark vom Aussterben bedroht.

Ostfriesisch wurde früher vor allem in Ostfriesland, in der Provinz Groningen und im nördlichen Oldenburg gesprochen. Die Sprache ist heute so gut wie ausgestorben. Hier wird jedoch noch das Saterfriesisch gesprochen.

Lebendiges Saterfriesisch

Diese Variante des Ostfriesischen wird in der Gemeinde Saterland im Landkreis Cloppenburg gesprochen. Allerdings gibt es nur noch rund 1.500 bis 2.500 Sprecher. Die Region ist damit eine der kleinsten Sprachinseln in Europa. Die Sprecher versuchen dennoch, ihre Sprache am Leben zu erhalten. Durch die Europäische Charta der Regional- und Minderheitensprachen wird auch das Saterfriesische geschützt und gefördert. Unter anderem gibt es in der Region zweisprachige Ortsschilder und auch in Schulen und Kindergärten können einige Schüler Saterfriesisch lernen.

Westfriesisch ist in der niederländischen Provinz Friesland verbreitet und wird dort bis heute von einigen hunderttausend Menschen als Muttersprache gesprochen.

Das Sorbische in der Lausitz

In der Ober- und Niederlausitz werden zudem das Obersorbische und das Niedersorbische gesprochen. Zwischen beiden Sprachgebieten gibt es einige Dialekte, die beide Sprachen verbinden. Das Sorbische gehört zu den slawischen Sprachen. In Sachsen und Brandenburg leben heute etwa 60.000 Sorben. Viele davon sprechen jedoch Deutsch als Muttersprache, daher wird die Sprecherzahl des Sorbischen deutlich geringer sein.

Zur Sprecherzahl liegen nur Schätzungen vor. Niedersorbisch sprechen wohl etwa 7.000 Menschen. Daher könnte die Sprache bald aussterben. Obersorbisch wird von rund 13.000 Menschen gesprochen.

Sorbisch im Schulwesen und den Medien

Im sorbischen Sprachgebiet ist die Sprache auch im Schulwesen verbreitet. An 25 Grundschulen und einigen weiterführenden Schulen wird die Sprache unterrichtet; an einigen Gymnasien müssen die Schüler das Fach Sorbisch sogar als Pflichtfach belegen.

Außerdem gibt es einige Zeitungen und Zeitschriften in sorbischer Sprache. Auch im Radio gibt es einige Programme auf Sorbisch und sogar Wikipedia hat beide Varianten der Sprache für sich entdeckt. In Leipzig widmet sich das Sorabistik-Institut der Universität Leipzig der Sprache.

Darüber hinaus ist in Deutschland Romani (hier auch als Romanes bekannt) als Minderheitensprache anerkannt. Romanes ist die Sprache der Roma und gehört zur indoarischen Sprachfamilie. Die Sprache ist damit beispielsweise mit Urdu und Hindi verwandt.

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