Weiter im Homeoffice arbeiten oder zurück ins Büro?

Für mich ist Homeoffice seit vielen Jahren Alltag. Nur selten bin ich für Projekte vor Ort. Daher bin ich auch ans allein Arbeiten gewöhnt und habe meine Tricks entwickelt, um eine ideale Arbeitsumgebung zu schaffen und Prokrastination nach Möglichkeit zu vermeiden. Für andere fällt am 1. Juli die Pflicht, das Unternehmen wann immer möglich, Homeoffice anbieten müssen, weg. Die Corona-Maßnahmen werden auch in diesem Punkt gelockert.

Homeoffice aus der Arbeitswelt nicht mehr wegzudenken

Ich denke, Homeoffice ist aus der Arbeitswelt spätestens nach den letzten fast 18 Monaten nicht mehr wegzudenken. Kehren nun wirklich bald alle Mitarbeitenden ins Büro zurück oder werden hybride Modelle attraktiver? Laut statista.de waren im Januar 24 Prozent der Beschäftigten in Deutschland im Homeoffice. Im ersten Lockdown im April 2020 waren es sogar ein paar Prozent mehr. Vor der Pandemie arbeiteten nur vier Prozent im Homeoffice.

Andere Umfragen gehen davon aus, dass im Durchschnitt 32 Prozent aller Berufstätigen in Deutschland gelegentlich oder regelmäßig im Homeoffice arbeiten. Dies sind elf Millionen Menschen. Jeder Dritte hat in der Krise das Homeoffice zum ersten Mal kennengelernt. Wer schon zuvor gelegentlich im Homeoffice gearbeitet hat, macht dies nun noch häufiger. Viele würden dieses Arrangement gerne auch nach der Pandemie beibehalten, doch nicht jeder Chef sieht dies genauso. Allerdings liegen auch für Unternehmen einige Vorteile auf der Hand, denn sie sparen Kosten für Miete, Strom und Heizung.

Homeoffice auch in Zukunft immer wichtiger

Das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO hat seit Beginn der Pandemie einige Studien zu diesem Themenfeld durchgeführt. Schon Ende 2020 kam eine Umfrage zu dem Ergebnis, dass über 70 Prozent der befragten Unternehmen auch in Zukunft das Arbeiten im Homeoffice ermöglichen wollen. Im Frühjahr 2020 zu Beginn der Pandemie stimmten dieser Aussage nur 42 Prozent der Befragten zu.

Neben dem Homeoffice gibt es auch die Konzepte des Remote work oder des mobilen Arbeitens. Diese gehen eher Richtung „arbeiten von überall“. Beschäftigte müssen also nicht am Schreibtisch zu Hause arbeiten, sondern können ihre Aufgaben auch im Café oder am Strand erledigen. Auch ich freue mich, wenn ich bald wieder häufiger mit dem Laptop in meinem Lieblingscafé sitzen darf. Etwas „Tapetenwechsel“ ist gerade bei kreativen Arbeiten notwendig. Komplizierte Texte schreiben und vor allem Korrekturlesen oder Überarbeitungen kann ich nicht gut im Café erledigen, aber für Routineaufgaben oder Brainstorming ist ein Café ideal. Oft bekomme ich hier frische Impulse und ein leckerer Latte macchiato kann eine echte Inspiration sein!

Wie wollt Ihr in Zukunft arbeiten? Zurück ins Büro? Mehr Homeoffice oder häufiger mit dem Laptop ins Café? Ich freue mich auf Eure Gedanken zu diesem Thema.

Beitragsbild: Privat (Copywright Elisabeth Gieseler)

Zeitmanagement im Homeoffice: Wie teile ich mir meine Zeit am besten ein?

Diese Frage stellen sich nicht nur im Moment sicher viele Menschen. Ich arbeite schon seit Jahren im Homeoffice, für viele andere ist die Situation aber noch recht neu. Motivation und Zeiteinteilung im Homeoffice sind dabei sicher große Themen, die viele beschäftigen. Insbesondere bei Letzterem bin ich immer dankbar für neue Inspiration und Tipps und versuche, mich bei diesem Thema regelmäßig weiterzubilden.

Sonntags Wochenplan erstellen

Was mir sehr hilft ist, mir sonntags (ja sonntags; und zwar jeden Sonntag 😀) etwas Zeit für meinen Wochenplan zu nehmen. Ich notiere mir alle in der nächsten Woche anfallenden Aufgaben und verschaffe mir so einen Überblick. Im nächsten Schritt kann ich die Aufgaben auf die einzelnen Wochentage verteilen. Feste Termine und Deadlines für Texte notiere ich mir dabei als Erstes im Kalender. Alle weiteren Aufgaben kann ich dann um diese herum verteilen.

Darüber hinaus setze ich mich am Nachmittag oder Abend nochmal hin und schaue, was ich am Tag geschafft habe und welche Aufgaben am nächsten Tag anstehen. Dies hilft mir auch, den Arbeitstag gedanklich zu beenden und den Feierabend zu beginnen. In der aktuellen Lockdown-Situation, die sicher nicht nur für mich psychisch durchaus belastend ist, versuche ich, meinem Tag noch mehr Struktur zu geben. Daher schaue ich jeden Morgen zu Beginn der Arbeit, wie lange ich für welche Aufgabe brauche und setzte mir feste Uhrzeiten. Hier ist es wichtig (was ich leider immer wieder vergesse) Pausen und Zeitpuffer mit einzuplanen.

Nicht immer klappt alles wie geplant. Plötzlich brauche ich doch länger für einen Text oder mit kommt ein Anruf dazwischen. Daher versuche ich, trotz guter Planung mir nicht alles von dieser diktieren zu lassen, sondern mich flexibel auf Veränderungen einzustellen. Das fällt mir nicht immer leicht, aber ich arbeite daran 😏.

Zeitmanagement im Homeoffice mit Prioritäten

Auch Prioritäten setzen ist wichtig für ein gutes Zeitmanagement im Homeoffice. Ich versuche immer, die wichtigsten Aufgaben des Tages gleich zu Beginn zu erledigen. Eine weitere Herangehensweise ist „Eat the Frog“, also mit der unangenehmsten Aufgabe – vielleicht einem Telefonat, in dem ein Problem besprochen werden muss – zu starten. Ich beginne oft mit dem schwierigsten Text des Tages.

Die biologische Uhr oder innere Uhr spielt beim effektiven Zeitmanagement im Homeoffice ebenfalls eine Rolle. Einige Menschen sind eher Lärchen, andere Eulen. Ich bin grundsätzlich eher eine Nachteule und kann auch spät abends noch gut arbeiten. Allerdings habe ich in letzter Zeit gemerkt, dass ich zwar nicht morgens um 7 am produktivsten bin, sondern eher am späten Vormittag oder um die Mittagszeit. Daher lege ich mir in den Nachmittag lieber Aufgaben, die weniger Kreativität erfordern – beispielsweise Recherche, E-Mails schreiben oder administrative Dinge.

Allerdings heißt dies natürlich nicht, dass ich nur Nachmittags auf E-Mails antworte oder nur dann erreichbar bin. Und wenn ich einen Text fertigstellen möchte, arbeite ich natürlich auch nachmittags weiter daran. Flexibilität ist sicher ein wichtiger Faktor für ein effektives Zeitmanagement im Homeoffice.

Eigene Routinen hinterfragen

Jeder hat einen anderen Tagesablauf und „tickt“ anders. Während eine Person mit einem Online-Kalender am besten zurechtkommt, braucht eine andere einen klassischen Kalender aus Papier und notiert sich ihre Aufgaben am liebsten per Hand. Sinnvoll ist es dennoch, die eigenen Gewohnheiten zu reflektieren, zu hinterfragen und dann zu überlegen, was verbessert werden kann. Beispielsweise kann es sehr effektiv sein, ähnliche Aufgaben zu bündeln. Sie können beispielsweise alle Telefonate des Tages gleich hintereinander erledigen. Sie sollten sich auf jeden die Zeit nehmen und versuchen, ihre Aufgaben möglichst gut zu strukturieren. Nach und nach wird sich so Ihr Zeitmanagement im Homeoffice verbessern und Sie sehen Erfoglen im Alltag. Viele sind auf diesem Weg nicht nur produktiver, sondern können sich auch auf mehr freie Zeit freuen.

Beitragsbild: https://pixabay.com/de/illustrations/zeit-zeitmanagement-stoppuhr-termin-3216244/