Bücher auf Englisch lesen

Ich liebe Bücher! Seitdem ich lesen kann, bin ich eine Leseratte. Sicher lese ich heute nicht mehr so viel wie als Kind und Jugendliche. Allerdings hat sich an meinen Lesegewohnheiten in den letzten Jahren etwas verändert: Ich versuche, Bücher englischsprachiger Autoren nach Möglichkeit im Original zu lesen. Warum? Nicht nur, um mein Englisch zu verbessern!

Wortspiele und Humor im Original

Bei Übersetzungen geht oft viel verloren. Oft können Wortspiele und vor allem Humor nicht gut ins Deutsche übertragen werden. Darüber hinaus wird bei vielen Büchern im Original – zumindest meiner Erfahrung nach – einfach deutlicher, was der Autor eigentlich sagen möchte. Mein Lieblingsbeispiel ist das Buch „Born a crime“ des südafrikanischen Comedians Trevor Noah. Ich habe das Buch auf Englisch gelesen, daher kann ich zur deutschen Übersetzung selbst nicht viel sagen. Allerdings wurde der Titel im Deutschen mit „Farbenblind“ wiedergegeben.

Der englische Titel bezieht sich darauf, dass Noahs Geburt in der Tat ein Verbrechen war. Seine Mutter ist Xhosa, sein Vater Deutsch-Schweizer. Zum Zeitpunkt seiner Geburt, 1984, waren in Noahs Heimatland Beziehungen zwischen Schwarzen und Weißen verboten. Das Buch beginnt zudem mit dem sogenannten Immorality Act aus dem Jahr 1927, der Beziehungen zwischen Weißen und Schwarzen verbot.

„Colorblind“ (also „Farbenblind“) ist in der englischen Version lediglich ein Kapitel, dass sogar erst auf Seite 153 beginnt. Daher ist es durchaus denkbar, dass der deutsche Titel eine andere Erwartungshaltung des Lesers suggeriert oder sogar andere Interpretationen des Buches möglich macht.

Klarere Ausdrucksweisen

Zudem zeigen Bücher im englischen Original einige Ausdrucksweisen deutlicher. So ist es beispielsweise in einigen amerikanischen Regionen vollkommen normal, jemanden mit „Honey“ anzusprechen. Darüber hinaus kommen Feinheiten wie Höflichkeitsformeln im Englischen oft besser zur Geltung.

Bücher auf Englisch lesen ist reine Übungssache. Mir ging es so, dass ich – einmal angefangen – regelrecht süchtig nach englischen Büchern wurde und Übersetzungen so gut es geht meide. Sie können gerne mit einem einfachen Buch oder einem Buch, dass Sie schon einmal auf Deutsch gelesen haben starten.

Und noch ein Tipp: Nutzen Sie kein Wörterbuch! Sie werden den Inhalt auch verstehen, wenn Sie nicht jedes Wort kennen. Außerdem lenkt ein ständiges Nachschlagen nur vom Lesespaß ab. Lediglich, wenn Sie ein häufig vorkommendes, zentrales Wort nicht kennen, sollten Sie dieses nachschlagen.

Beitragsbild: https://pixabay.com/de/photos/alice-englisch-wonderland-kaninchen-2902560/

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